An Fried, an G´sund und an Reim

Die Tresterer von Zell am See
Ein Jahrhunderte alter Brauch

Wenn mit 05. Januar das Ende der Rauhnächte in den Pinzgau zieht, verwandelt ein uralter Brauch die Dunkelheit in ein Strahlen und Leuchten. Im Volksmund, so heißt es, ist die Nacht vom 05. auf den 06. Januar die „Nacht der Wunder“ und beendet die Zeit des Todes und der Dunkelheit. Und in genau dieser Nacht, machen sich die Tresterer auf dem Weg und ziehen in Zell am See von Haus zu Haus.

 

Die Tresterer, auch Schönperchten genannt, bringen Glück und Segen sowie Fruchtbarkeit und Gesundheit für die Familien. Mit ihren prachtvollen und aufwendigen Gewändern, die in Rot (Abwehr) und Weiß (Reinheit) gehalten sind, verkörpern sie mit einem rhythmischen Stampf- und Sprungtanz, das Ende der Rauhnächte und bringen das Licht und das Gute zurück in die Häuser der Menschen.

 

Als traditioneller Familienbetrieb schätzen wir diesen alten Brauch sehr
und freuen uns jedes Jahr darauf, dass uns die Tresterer
an Fried, an G´sund und an Reim
dalassen.

Zusammen mit den Tresterern machen sich noch andere mystische Gestalten mit auf dem Weg. Jede davon hat seine eigene Rolle bzw. Bedeutung:

Der Hanswurst
Er sorgt in den Stuben und Bauerhäusern für Platz und Ordnung mit seiner Lederwurst und wünscht mit seinem Spruch den Hausbewohnern nach altem Perchtenbrauch: An Fried, an G´sund und an Reim!

Die Schiachperchten
Sie verkörpern die dunklen Wintertage, Unwetter, Blitzschlag, Lawinen usw. und werden von den Tresterern, den Schönperchten, aus den Stuben und von den Höfen verwiesen.

Die Schwegler
Mit ihren Pfeifen und den altüberlieferten Melodien geben sie dem Perchtenzug einen besonderen Glanz. Ihre eigentliche Aufgabe ist das Spielen beim Tanz der Schönperchten.

Låpp und Låppin
Rügegericht und Kindersegen verheißen diese beiden Figuren. Die Låppin trägt ein „Neugeborenes“ in den Händen und drückt es jüngeren, weiblichen Anwesenden in die Hand – was baldigen Kindersegen bedeuten soll.

Die Håbergoass
Die Håbergoass sorgt für etwas Auflockerung in den Stuben nach dem Auftritt der Tresterer, sie zwickt die jungen Mädchen, schlägt aus und treibst Schabernack. Auf die Håbergoass stößt man nicht nur bei Perchtenläufen, auch bei Abdruschfesten im Herbst oder beim Aperschnalzen.

Zapfen- und Werchmandl
Das Zapfenmandl, wo Hut und Umhang mit zahlreichen Fichtenzapfen bestückt ist, schützt symbolisch die Holzknechte und Waldarbeiter bei ihrer Arbeit. Das Werchmandl ist dagegen der Beschützer des Waldes und soll Windbruch, Schädlingsbefall, etc. fernhalten und somit das wichtige Holz auch für kommende Generationen sichern

Die Hühnerpercht und der Krapfenschnapper
Die Hühnerpercht ist symbolisch zugleich auch Lebensspender. Sie trägt ein Gewand aus Federn, dass einem Greifvogel gleicht. Sie soll Hühner vor Greifern, wie Falken, Bussard und Habicht schützen. Am Ende ihres Auftritts legt sie ein Ei, das neues Leben symbolisieren soll.
Der Krapfenschnapper ähnelt einem Fuchs und tritt ebenfalls als Beschützer des Hühnerstalls auf. Er soll Füchse, Marder und Wiesel vom Stall fernhalten. Seine zweite Aufgabe bestand damals, mit der Listigkeit eines Fuchses den Bäuerinnen möglichst viel Essbares, vor allem aber Krapfen herauszulocken. Deshalb erhielt er seinen Namen: Krapfenschnapper.

Die Rauhnächte im Salzburger Land

Die Nächte zwischen dem 21. Dezember und den heiligen 3 Königen am 06. Januar wird oft auch als „die magische Zeit zwischen den Jahren“ genannt. In diesen Tagen soll man sich die Zeit nehmen, um das vergangene Jahr zu reflektieren, zur Ruhe zu kommen, loszulassen und wieder Kraft für neues zu schöpfen. Mit Weihrauch und Kräutern bitten die Menschen in den Rauhnächten seit hunderten von Jahren um Schutz, Reinigung und Zusammengehörigkeit aber auch um böse Geister aus Haus und Hof zu vertreiben.

Die vier wichtigsten Rauhnächte im Alpenraum

  • Die Thomasnacht (21. Dezember)
  • Die Christnacht (24. Dezember)
  • Die Silvesternacht (31. Dezember)
  • Die Nacht vor Dreikönig (5./6. Januar)

... wir wünschen euch ein gesundes, glückliches und friedvolles neues Jahr 2023!

Bis bald im Grüner Baum!

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